Geheime Tricks für mehr Gehalt - Pokern als Bewerber

Geheime Tricks für mehr Gehalt
Spion an der
Gehaltsfront

Pokern Sie hoch als Bewerber!

Leseprobe IV aus „Geheime Tricks für mehr Gehalt – Ein Chef verrät, wie Sie Chefs überzeugen“ (mit Sonderteil „Vorstellungsgespräch“), Martin Wehrle, ECON (2003).

Wenn ich Ihnen sage, dass viele Bewerber über ihren Gehaltswunsch stolpern, denken Sie vielleicht: „Das kommt von der Gier!“ Wahr ist das Gegenteil: Die Bewerber fordern nicht zu viel, sondern zu wenig Gehalt! Wer sich mir, dem Chef, teuer verkauft, hat die besseren Karten.

Bedeutet das tatsächlich: Mit einem selbstbewussten Gehaltswunsch steigt Ihre Chance, dass ich Sie einstelle? In den meisten Fällen: ja! Beim Stellenwechsel sollten Sie 15 bis 20 Prozent über dem jetzigen Verdienst fordern. Beim Einstieg in den Beruf sind fünf bis zehn Prozent mehr als das Standardgehalt drin. Sogar als Arbeitsloser verbessern Sie Ihre Aussichten, indem Sie sich nach oben orientieren.

Der Stundenlohn Ihres Lebens

In absoluten Zahlen gesprochen: Ihr Jahresgehalt kann mit einem Satz um 3.000, 6.000 oder gar 12.000 Euro steigen. Kein schlechter Stundenlohn für ein oder (meist) zwei Vorstellungsgespräche von 45 bis 90 Minuten!

Mag sein, Sie haben bis heute ganz anders gedacht. Mag sein, Sie hielten Bescheidenheit für eine Zier, Geld für ein peinliches Thema und mich für einen Sparkommissar, bei dem eine winzige Forderung zu riesigen Einstellungschancen führt.

Doch versetzen Sie sich in meinen Kopf! Was denke ich, wenn Sie beim Stellenwechsel dasselbe Gehalt wie am alten Arbeitsplatz wollen oder beim (Wieder-)Einsteig Ihre Forderung ganz unten auf der Skala ansetzen? (...)

Eine Welle des Misstrauens flutet mein Gehirn: Warum verlangen Sie so wenig? Da ist doch was faul, da muss ein versteckter Mangel sein, den ich übersehen habe! Wie viele Chefhände haben diese Ware wohl geprüft und vom Kauf abgesehen?

Wasser oder Wein?

Auf die Idee, dass Sie nur bescheiden sind, komme ich äußerst selten. (Und wenn doch, nutze ich Sie als billige Arbeitskraft aus!) Vielmehr höre ich das Gras wachsen und male mir zum Beispiel aus: